In this life, there is a road that you must follow,

to the left or the right.

One is wide but the other is hard and narrow,

take this one, and you can call it your own.

There will be so many voices trying to turn you round,

Take a moment just to listen, then carry on.

Go, go where your heart believes,

your memories are waiting.

It’s the only way to find out who you are.

In diesem Leben gibt es eine Straße, der du folgen musst,

nach links oder nach rechts,

Die eine ist breit, doch die andere ist schwierig und schmal,

Nimm diesen Weg, und du kannst ihn deinen eigenen nennen;

Es wird so viele Stimmen geben, die versuchen, dich zur Umkehr zu bewegen,

Nimm dir einen Moment Zeit, um zuzuhören, dann aber geh weiter;

Geh, geh dorthin, woran dein Herz glaubt,

Deine Erinnerungen warten schon,

Das ist der einzige Weg, um herauszufinden, wer du bist

 

+ Go where your heart believes – Chris de Burgh +

 

Die ersten Langspielplatten, die ich mir kaufte, waren “Through the Barricades” von Spandau Ballet und “Into the light” von Chris de Burgh. Damals war ich 14 Jahre alt und endlich im Besitz meiner ersten eigenen Stereoanlage. In den Jahren davor hatte ich mich zunächst durch die Schlagerplatten meiner Eltern gehört und die Hitparade International im Radio auf Kassette mitgeschnitten. Chris de Burgh war dann auch der erste Musiker, den ich live in der Frankfurter Festhalle erlebte und danach noch viele weitere Male mehr, unter anderem 2019 und gerade jetzt wieder in der Alten Oper. Und damit komme ich auch schon zu den heutigen Wise Lines.

Denn Chris de Burgh spielte sowohl 2019 als auch jetzt 2022 sein Lied “Go where your heart believes” aus seinem Album “Moonfleet and other stories”.

 

Der Freude folgen

 

2019 war ich noch Lehrerin im traditionellen Schulsystem und wartete sehnsüchtig auf eine Möglichkeit, dieses endlich verlassen zu können. Ich wollte keine Lehrerin mehr sein. Ich wusste bereits, dass ich diese weite, ausgetretene, sichere Straße meines Lebens wohl verlassen musste, wenn ich beruflich endlich wieder zufriedener sein wollte. Ich wusste, dass dort ein schmaler, unsicherer Pfad auf mich wartete, der mein Weg sein würde. So sehr mich dieser Gedanke faszinierte, so sehr hatte ich auch Angst davor. Dieser Song zeigte mir also in gewisser Weise bereits meinen Weg. Das spürte ich, weil diese Zeilen mich tief im Herzen berühren: In this life, there is a road that you must follow, to the left or the right, one is wide but the other is hard and narrow.

Ja, das war genau das, was ich wollte, wenn da nicht diese ungeheure Angst gewesen wäre.

Nun, drei Jahre später hörte ich diesen Song zum ersten Mal wieder live. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Chris de Burgh ihn spielen würde. Aber vielleicht war das vom Universum genau so bestimmt.

Der Song rührte mich zu Tränen und ich durfte durch ihn erkennen, dass ich mich mittlerweile auf genau diesem schmalen Pfad, von dem er singt, befinde und diesem in voller Freude folge.

 

Der schmale Pfad

 

Mir wurde mit einem Mal klar, dass sich die Botschaft des Songs und meine größte Sehnsucht erfüllt hatten. Take this one and you can call it your own. Nimm diesen Weg und du kannst ihn deinen eigenen nennen. Wie wahr! Die Dankbarkeit, die ich in diesem Moment fühlte, lässt sich mit Worten nicht beschreiben.

Ja, dieser kleine, schwierige Pfad gehört mir. Er ist mein ganz eigener. 2021 habe ich den breiten, sicheren Weg verlassen und hüpfe seitdem glücklich auf meinem Herzenspfad Richtung Zukunft. Ganz wie es meinem Wesen entspricht, tue ich viele Dinge, die mir Freude machen und die mich mit Glück erfüllen. Ich unterstütze als Coach andere Menschen dabei, ihren ganz eigenen Weg zu finden und ihre Geschichte neu zu schreiben. Ich produziere diesen Podcast, um dich und viele weitere Menschen zu inspirieren. Ich schreibe. Ich lerne und vieles vieles mehr. Vor allem aber mache ich etwas, was ich 2019 nicht mehr für möglich gehalten hätte. Ich bin immer noch und endlich wieder von Herzen gerne Lehrerin.

Genau das ist es, was dieser schmale Pfad in Chris de Burghs Song für mich ebenfalls symbolisiert.

 

 

Die breite Straße und der schmale Pfad

 

Manchmal wissen wir nur, was wir nicht mehr wollen und wünschen uns so dringend eine Veränderung. Aber wir wissen überhaupt noch nicht, wie es gehen kann. Wir sehen noch keine klare Möglichkeit, der schmale Pfad vor uns liegt im Dunkeln. Dann gibt es diesen einen Punkt, an dem wir uns für links oder rechts entscheiden müssen, weil wir einfach spüren, dass es weitergehen muss. Du siehst einerseits diese breite, hell erleuchtete Straße, die du so gut kennst und du kannst schon sehen, was dich naher Zukunft erwartet. Sie erscheint dir sicher, weil sie dir vertraut ist. Auch, wenn es Dinge auf dieser Straße gibt, die dir nicht gefallen, so weißt du doch, auf was du dich einlässt.

Und dann ist da dieser kaum sichtbare, schmale, steinige Pfad, der sich schon nach wenigen Metern im Nebel verliert. Du hast das Gefühl, dass du aufpassen musst, nicht schon beim ersten Schritt zu stolpern. Es fühlt sich an, als würdest du in eine ungewisse Zukunft aufbrechen. Du weißt nicht, wie es nach den ersten Schritten weitergehen wird und was hinter dem Nebel auf dich wartet. Sofort denkst du an einen Abgrund, in den du stürzen könntest, weil du ihn im Nebel nicht wahrgenommen hast. Zu allem Unglück kennst du auch niemanden, den du fragen kannst, was dich auf diesem Weg erwartet, weil keiner ihn vor dir gegangen ist. Wenn du Glück hast, hast du jemanden in deinem Umfeld, der dir sagt, dass das Glück auf der anderen Seite der Angst liegt und dass mit Mut die schönsten Geschichten anfangen. Dass dies genauso ist, kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.

 

Wir haben Angst vor dem Unbekannten

 

Was ich mich jedoch frage, ist, warum wir eigentlich eine solche Angst vor dem Unbekannten haben? Wenn wir doch so deutlich spüren, dass etwas, sei es eine berufliche oder private Situation, so nicht bleiben kann, dass wir drohen, daran kaputt zu gehen und dass wir etwas ändern müssen, warum sind wir trotzdem oft so wenig bereit, diese große breite Straße des Vertrauten zu verlassen und ungewöhnliche Wege zu gehen?

Sind es die gesellschaftlichen Normen und Konventionen und überholten Moralvorstellungen, die uns davon abhalten? Die Schranken in unseren Köpfen und Herzen, errichtet in vielen Jahren der Beeinflussung durch unser Umfeld?

Wer sagt eigentlich, dass ein beruflicher Weg ohne Beamtenstatus unsicher ist? Wer sagt, dass ich mich auf nur eine Sache beschränken muss und nicht viele verschiedene Dinge nebeneinander machen kann? Wer sagt eigentlich, dass man für viel Geld auch viel und hart arbeiten muss? Wer sagt eigentlich, dass ein Paar an einem Ort zusammenleben muss? Wer sagt eigentlich, dass wir nur einen einzigen Menschen lieben dürfen? Wer sagt eigentlich, dass wir uns begrenzen und uns auf eine Sache konzentrieren müssen? Wer sagt eigentlich, dass wir erst etwas zu Ende bringen müssen, bevor wir etwas Neues beginnen, obwohl uns das andere vielleicht keinen Spaß mehr macht? Wer sagt eigentlich, dass unsere Kinder zu leise oder zu laut sind, anstatt Ihnen zu erlauben, einfach sie selbst zu sein? Wer sagt eigentlich, dass wir zu viel sind und zu viel auf einmal wollen? Wer bewertet uns und die Dinge, die wir tun, anstatt uns unseren Weg gehen zu lassen und uns dabei zu unterstützen?

 

Der Weg lohnt sich

 

Geh immer genau dorthin, wohin dein Herz dich führt. Höre auf dein Herz und nicht auf die Stimmen der anderen, die dich vielleicht davon abhalten wollen, deinen Weg zu gehen. Ihre Ängste sind nicht deine, aber sie können sich schnell wie deine eigenen anfühlen. Deshalb gehe trotzdem weiter, auch wenn der Weg vor dir noch teilweise im Ungewissen liegt. Lass dich auf das Abenteuer ein, herauszufinden, wer du wirklich bist.

Ich wünsche mir wirklich von Herzen, dass du dich niemals und von niemandem einschränken lässt und dass du immer offen bist für die wunderbaren Möglichkeiten, die das Leben uns allen bietet. Denke in Möglichkeiten und brich aus deinen eigenen Begrenzungen aus. Es lohnt sich dermaßen, diesen kleinen, schmalen Pfad zu wählen. Denn er gehört dir ganz allein und die Schätze, die dort am Rand des Weges für dich liegen, sind mit keinem Geld der Welt zu bezahlen.

Hör dir hier gerne den Text als Podcastfolge an.

Song zur Podcast-Episode auf Spotify: Go where your heart believes – Chris de Burgh

Shownotes

Song: Go where your heart believes
Singer: Chris de Burgh

Songwriter: Chris de Burgh

Listen to the song

Wise Lines Podcast Playlist

Intro/Outro Musik: https://ronaldkah.de/