Du bist das Heiligste,

 

das ich habe auf dieser Welt.

 

Ich glaub, ich hab dir bis jetzt

 

noch gar nicht davon erzählt.

 

Ein Halleluja, nur für dich.

 

Du bist göttlich, wie du bist.

 

 

+ Das Heiligste der Welt – Berge +

 

Wenn du dir diesen wunderschönen Song der deutschen Band Berge anhörst, wirst du vielleicht, wie ich, feststellen, dass man ihn auf zwei Arten lesen kann. Zum einen könnte darin über eine andere Person gesungen werden, die bewundert wird. Zum anderen aber könnte der Blick des Liedes auch auf uns selbst gerichtet sein. Ich persönlich mag diese zweite Lesart, weil damit etwas in den Augen vieler Menschen Unglaubliches geschieht, nämlich, dass wir uns selbst betrachten und in den Mittelpunkt stellen.

Das Bild, das bei diesem Song in meinen Gedanken auftaucht, ist, dass ich selbst meine beste Freundin bin. Dieser besten Freundin bin ich wichtig. Ich bin ihr wertvoll, ihr Ein und Alles und sie will nur das Beste für mich. Sie setzt sich für mich ein und würde auch wollen, dass meine Stimme gehört wird. Wenn ich diese beste Freundin von mir selbst wäre, dann wäre ich für mich „das Heiligste, das ich habe auf dieser Welt“. Ich bin mir selbst heilig und genau darüber habe ich vielleicht mit mir selbst noch nie zuvor gesprochen.

 

Selbstliebe ist nicht egoistisch

 

Würde man den Song also genauso lesen, ginge es darin um Selbstliebe und auch darum, sich selbst an die erste Stelle zu setzen. Es ginge darum, dass wir uns selbst heilig sind, uns wertschätzen und Anerkennung geben und ein Halleluja für uns singen.

Ein Halleluja, nur für dich. Du bist göttlich, wie du bist.

Ich kann mir vorstellen, dass dieser Gedanke ungewöhnlich oder sogar unangenehm für dich ist. Vielleicht erscheint er dir zu selbstzentriert und egoistisch? Vielleicht erschreckt dich der Gedanke, dass du dich selbst lieben darfst oder sogar solltest? Aber Selbstliebe und damit einhergehend auch Selbstfürsorge sind so unglaublich wichtig und überhaupt nicht egoistisch. Dennoch ist es in unserer Gesellschaft weit verbreitet, dass Menschen, die sagen, was sie wollen oder nicht wollen, die sich viel Zeit für sich nehmen und auch mal nein sagen, als egoistisch gelten. Das Gegenteil ist der Fall. Denn erst, wer gut für sich selbst sorgt, kann sich auch gut um andere kümmern.

 

Achte gut auf dich selbst

 

Sicher hast Du schon mal davon gehört, dass man im Flugzeug im Fall des Falles immer zuerst sich selbst die Sauerstoffmaske anlegen soll, bevor man anderen hilft, es zu tun. Ziemlich egoistisch, oder? Nein, ganz und gar nicht. Denn erst, wenn wir uns selbst gut mit Sauerstoff versorgen, können wir noch vielen anderen helfen und für sie da sein. Helfen wir allerdings zuerst den anderen, werden wir selbst ziemlich bald keine Luft mehr bekommen und zusammenbrechen und damit niemandem mehr nützen können. Sich selbst wichtig zu nehmen und sich als das Heiligste der Welt zu betrachten, ist also nichts Verwerfliches, sondern vielmehr ein Dienst am anderen in der Folge eines Dienstes an uns selbst.

Erst, wenn wir uns selbst genug Wert geben, indem wir erst gut für uns selbst sorgen, können wir Wert für andere stiften und ihnen helfen. Diese Wahrheit wird häufig ignoriert.

 

Du bist wichtig

 

Wie viele Menschen opfern sich für andere auf und denken nicht an sich? Ich denke da allen voran an Mütter und Väter und an Menschen in helfenden Berufen. Es liegt in ihrer Natur. Sie unterstützen andere von Herzen gerne, und das oft bis zur Selbstaufgabe. Bestimmt kennst du viele Beispiele unter Erzieherinnen, Menschen in pflegenden und sozialen Berufen und natürlich Lehrerinnen und Lehrer. Da spreche ich aus eigener Erfahrung. Vielen Angehörigen dieser Berufe fällt es schwer, sich abzugrenzen. Sie wollen helfen und gehen dabei über ihre Grenzen hinaus, oft ohne es zu merken. Erst, wenn sie umfallen, krank werden oder gar einen Burnout erleiden, halten sie inne und reflektieren im besten Fall über ihren beruflichen und privaten Alltag. Wie viel weiser wäre es, dies bereits im Vorfeld zu verhindern, indem man sich selbst als das Heiligste ansieht, was man auf der Welt hat?

Und deshalb frage ich dich hier ganz direkt: Wie wäre es, wenn du ab sofort darauf achtetest, dass es diesem Menschen, also dir selbst, gut geht?

Was wäre, wenn jeder einzelne Mensch zuerst für sich selbst sorgen würde? Was wäre, wenn du es dir selbst wert wärst, dir, wenn nötig, Hilfe zu holen? Wie viel niedriger wäre dann dein Stresslevel? Wie viel gesünder, zufriedener und ausgeglichener könntest du sein? Wie würde sich deine Energie ändern und wie dein gesamtes Leben?

Hör dir hier gerne den Text als Podcastfolge an.

Song zur Podcast-Episode auf Spotify: Das Heiligste der Welt – Berge

Shownotes

Song: Das Heiligste der Welt
Singer: Berge
Songwriter: Rocco Horn / Marianne Neumann

Listen to the song

Wise Lines Podcast Playlist

Intro/Outro Musik: https://ronaldkah.de/